Senbazuru bezeichnet die japanische Tradition, eintausend Papierkraniche zu falten, um Glück, Gesundheit und Frieden herbeizuführen.
Die Tradition wurde besonders durch die Geschichte von Sadako Sasaki bekannt. Sadako, ein japanisches Mädchen, erkrankte im Alter von 12 Jahren an Leukämie, verursacht durch die Atombombe auf Hiroshima. In dem Glauben, dass sie das Falten von tausend Kranichen genesen lassen könnte, faltete sie unermüdlich. Obwohl sie ihr Ziel nicht erreichte, wurden ihre Kraniche zu einem weltweiten Symbol für Frieden.
Ihr Gedenken lebt im Kinderfriedensdenkmal in Hiroshima fort, wo Menschen aus aller Welt weiterhin gefaltete Kraniche niederlegen.
Diese Tradition hat mich zu meiner eigenen Arbeit inspiriert. Ich habe selbst eintausend Kraniche gefaltet und sie für ein Selbstporträt verwendet. Dafür habe ich die Symbolik von Senbazuru mit dem Artikel 26 des deutschen Grundgesetzes verknüpft, der die Friedenssicherung beschreibt. Jeder Kranich regt zum Nachdenken über die Bedeutung von Frieden an und erinnert an die Notwendigkeit, Hoffnung und Zusammenhalt zu bewahren.
Dieses Konzept ist für die Ausstellung "In Guter Verfassung - 75 Jahre Grundgesetzt" entstanden.
Vom 4. Oktober bis 3. November 2024 waren im JUPITER in Hamburg die fotografischen Positionen der Dokumentar- und Konzeptfotografie von 37 Fotograf*innen des Berufsverbandes FREELENS e.V. zu sehen.
Kurator der Ausstellung „In guter Verfassung – 75 Jahre Grundgesetz“ war Sebastian Lux, Leiter der Stiftung F.C. Gundlach für Fotografie.